Einseitiges Denken und Handeln? Demokratie in Gefahr? Künstliche Intelligenz verändert, wie wir Informationen konsumieren und Texte erstellen. Doch wie lassen sich KI-Chatbots sinnvoll in den Unterricht oder in die Redaktionsarbeit von Schülerzeitungen integrieren? Welche Chancen und Risiken bringt der Einsatz von KI im Bildungsbereich mit sich?

Unser kostenfreier Workshop am 20. Februar zeigt praxisnah, wie Chatbots genutzt werden können, um (Berufs-) Schüler:innen zum ganzheitlichen Denken, pluralistischen Debattieren und multiperspektivischen Schreiben – insbesondere zu Nachhaltigkeits-Themen und politischen Fragestellungen – anzuregen.

Inhalte des Workshops:

  • KI in der Bildung & Medienarbeit – aktueller Stand, Limitationen und Gefahren
  • Anwendung von KI-Chatbots – Nutzung des „NM-Recherche“-Chatbots sowie des „Themen-Coach zur Bundestagswahl“
  • Pluralistisches Denken fördern – differenzierte Texte mit multiperspektivischen Ansätzen erstellen und Informationen verifizieren

Zielgruppe:

Lehrkräfte, Ausbilder:innen, Azubi-, Schüler- und Jugend-Redakteure von Online-Zeitungen (Klasse 8-13).

Besonderheiten:

  • Praktische Anleitung zur Nutzung von ChatGPT im Bildungs- und Medienkontext
  • Förderung von Demokratiebildung durch kritische Reflexion und differenzierte Texte
  • Einblicke in innovative Methoden zur Stärkung pluralistischen Denkens

Hinweise:

Der Workshop findet am 20. Februar statt und ist kostenfrei.
Individuelle Termine für Gruppen sind auf Anfrage möglich – kontaktiert uns gerne per E-Mail.


Jetzt anmelden und die Zukunft der digitalen Textarbeit mitgestalten! Gehe dazu auf unsere Vereins-Website!

In Deutschland gab es rund 22 Millionen (!) Opfer von Internetkriminalität – im Jahr 2022, Tendenz steigend (Statista). Das heißt, jeder 4. Deutsche wurde betrogen. Neben Phishing-Angriffen ist die Infizierung mit Schadsoftware ein großes Problem, außerdem das Kaufen auf Fake-Shops. Das Erste, was in Workshops häufig genannt wird, um die Seriosität einer Website zu erkennen, sind Layout und Impressum – doch dies sind keine verlässlichen Indikatoren mehr …

Wer im Internet unterwegs ist, kennt die klassischen Tipps zur Überprüfung der Seriosität einer Website: Ein professionelles Layout und ein vollständiges Impressum nebst Datenschutzerklärung galten lange als erste Indikatoren dafür, dass eine Seite vertrauenswürdig ist. Doch diese Zeiten sind vorbei. Moderne Betrugsmaschen, insbesondere mit KI-Unterstützung, ermöglichen es Kriminellen, täuschend echte Fake-Websites oder -Shops zu erstellen, die selbst Profis kaum noch entlarven können.

Im September 2024 wurden weltweit rund 342.092 Phishing*-Webseiten entdeckt. Doch den Rekord hält 2023 – alleine im März wurden über 600.000 Phishing-Webseiten registriert (Statista).

Und beim BKA wurden in 2023 über 150.000 Fälle von Waren- und Warenkreditbetrug in Deutschland in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst.


*Definition:

  • Phishing-Webseiten sind gefälschte Internetseiten, die von Cyberkriminellen erstellt werden, um vertrauenswürdige Unternehmen oder Institutionen zu imitieren. Diese Webseiten sind ein wesentlicher Bestandteil von Phishing-Angriffen, bei denen Betrüger versuchen, sensible Informationen wie Zugangsdaten, Finanzinformationen oder persönliche Daten von ahnungslosen Nutzern zu stehlen.
  • Fake-Shops: Fake-Shops sind betrügerische Online-Shops, die den Anschein erwecken, seriöse Anbieter zu sein, tatsächlich aber darauf abzielen, Nutzer zu täuschen und zu betrügen. Sie bieten oft Produkte zu sehr günstigen Preisen an, liefern jedoch entweder minderwertige Ware oder gar keine Produkte. Ziel ist es, das Geld und persönliche Daten der Käufer zu stehlen (BKA).

KI verändert das Betrugsniveau

Dank künstlicher Intelligenz lassen sich Webseiten innerhalb weniger Minuten automatisch generieren – inklusive hochwertigem Design, glaubwürdigen Texten und überzeugenden Produktbildern. KI kann ganze Fake-Shops inklusive Produktbewertungen, Social-Media-Integrationen und sogar gefälschten Trust-Siegeln erschaffen. Die Betrüger greifen dabei oft auf Daten echter Unternehmen zurück, kopieren deren Impressum und erzeugen ein täuschend echtes Gesamtbild.

Warum hochwertiges Layout und Impressum keine Sicherheit mehr bieten

  1. KI-generierte Designs: Viele Betrüger nutzen Vorlagen von seriösen Webseiten, sodass ihre Fake-Seiten auf den ersten Blick nicht von echten Angeboten zu unterscheiden sind.
  2. Gestohlene Identitäten: Kriminelle kopieren einfach das Impressum legitimer Unternehmen und fügen es auf ihrer Fake-Seite ein. Dadurch scheint die Seite rechtlich einwandfrei, obwohl sie betrügerisch ist.
  3. Gefälschte Bewertungen und Siegel: Kundenbewertungen und Trusted-Seals sind kein sicherer Anhaltspunkt mehr, da KI-generierte Rezensionen und gefälschte Zertifikate gängige Täuschungsmethoden sind.
  4. Perfekt gefälschte Kontaktseiten: Viele Betrugsseiten bieten sogar Telefonnummern oder Chat-Support an – betrieben von Betrügern oder Bots, die seriösen Kundenservice imitieren.

Seriöse vs. gefälschte Websites – Erkennungsmerkmale

Merkmale seriöser Websites:

  • Bekannte Domain & lange Existenz: Überprüfe, wann die Domain registriert wurde. Viele Betrugsseiten existieren nur für wenige Monate. Seiten wie whois.domaintools.com helfen dabei. Achtung: in der EU funktioniert dies aufgrund der DS-GVO/Datenschutz nur begrenzt.
  • Transparenz: Ein vollständiges Impressum mit Firmenadresse, Handelsregistereintrag und Kontaktmöglichkeiten.
    • Überprüfe z.B. auf Google-Maps, ob es die Adresse gibt – bestenfalls als „Satelliten-Aufnahme“ bei der das Gelände erkennbar ist und überlege, ob es wahrscheinlich ist, dass z.B. in einem Hochhaus eine Firma sitzt.
  • Sichere Zahlungsarten: Kauf auf Rechnung, PayPal oder Kreditkartenzahlung – unseriöse Shops bevorzugen Vorkasse oder Kryptowährungen.
  • Echte Bewertungen & Erfahrungsberichte: In Foren und auf Bewertungsplattformen recherchieren: Nutzerberichte zu Shops oder Webseiten helfen, verdächtige Angebote zu entlarven. Recherche auf externen Plattformen wie Trustpilot (Achtung: positive Bewertungen können gekauft sein) oder Google-Maps Bewertungen.

Merkmale von Fake-Websites:

  • Preisfallen – ungewöhnlich niedrige Preise & aggressive Rabatte – Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es oft Betrug. Ungewöhnlich hohe Rabatte sind ein Warnzeichen!
  • Fehlende oder kopierte Firmen-Informationen – oft gestohlene Impressums-Daten von echten Unternehmen.
  • Dubiose URL & Tippfehler – oft enthalten Fake-Seiten leichte Abwandlungen bekannter Domains, z. B. amaz0n-shop.com statt amazon.de.
  • Gefälschte Siegel & Bewertungen – Mit KI generierte Fake-Trust-Siegel oder manipulierte Kundenmeinungen sind oft auf neuen Shops zu finden.

Schnell-Check:

  1. Domain-Check über whois.domaintools.com – Existiert die Seite erst seit Kurzem?
  2. Google-Bildersuche für Produktbilder (Images.google.de oder auf dem Handy mit „Google Lens“) – Sind sie von anderen Websites kopiert? Produktbilder oder Logos in die Google-Bildersuche hochladen – oft stammen sie von echten Webseiten oder aus Bilddatenbanken.
  3. Foren & Bewertungsplattformen durchsuchen – Gibt es Warnungen vor dem Anbieter?
  4. Zu gute Preise? Bezahlmethoden prüfen – Nur Vorkasse? Achtung!

Fazit: Kritisches Denken ist wichtiger denn je

Medienkompetenz bedeutet, sich nicht auf veraltete Prüfkriterien zu verlassen, sondern Betrugsstrategien zu verstehen und aktiv nach verlässlichen Informationen zu suchen.

In Zeiten von KI-gestützten Täuschungsmanövern braucht es mehr als ein gutes Layout und ein vollständiges Impressum, um eine seriöse Website zu identifizieren. Nutzer müssen lernen, tiefer zu recherchieren, Tools gezielt einzusetzen und ihr eigenes Urteilsvermögen zu schärfen. Siehe Beispiel zur Bewertung von Fotos auf Linkedin

Workshops zur Medienkompetenz-Förderung? Gibt es hier für Gruppen und beim sii-talents e.V.

Reinfeld, Januar 2025 – Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) trifft digitale Medienkompetenz: Mit dem Projekt „MediaTeams für BNE“ geht ein innovatives digitales Lernprojekt an den Start. Schulen und Ausbildungsbetriebe können sich ab sofort bewerben, um gemeinsam redaktionell geführte Online-Magazine zu Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu entwickeln. Dank einer Förderung von der E.ON-Stiftung profitieren die ersten Teilnehmenden von einer Kostenübernahme zwischen 50-100%.

USP: MediaTeams 4BNE verbindet digitale Bildung / Medienkompetenzförderung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auf einzigartige Weise, basierend auf der Methode “Lernen durch Content-Creation” (#LdCC).

All dies basiert auf mehr als 7 Jahren Erfahrung unseres Vereins mit digitalen Lernprojekten ähnlicher Art!


Nachhaltigkeit und Digitalisierung – ein starkes Team

Das Projekt verknüpft Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit digitaler Bildung bzw. Medienkompetenzförderung. Ziel ist die Gründung und Entwicklung von redaktionellen Online-Magazinen zu Nachhaltigkeits- und Umweltthemen, um Lernende auf eine aktive und nachhaltige Zukunftsgestaltung vorzubereiten. Dazu bilden Multiplikatoren wie Lehrkräfte, Ausbilder/-innen sowie engagierte Schüler/-innen und Azubis redaktionelle MediaTeams, die zu Nachhaltigkeitsthemen recherchieren, schreiben und multimediale Inhalte erstellen.

Unterstützt werden sie durch praxisnahe Workshops, maßgeschneiderte Lernmaterialien, intensive Begleitung (Coaching) sowie Support.

Das Ergebnis: Ein professioneller Online-Auftritt als digitales Fachmagazin, das nicht nur Medienkompetenz fördert, sondern auch Nachhaltigkeits- und Umweltbewusstsein sowie wichtige Future-Skills vermittelt – durch LdCC / LdCP = BNE-digital.


„Lernen durch Content-Creation / -Produktion“ – innovativer Ansatz

Das Konzept „Lernen durch Content-Creation/Produktion“ (LdCC / LdCP) ist an das bekannte „Lernen durch Lehren (LdL)“ angelehnt: Lernende erarbeiten eigenständig Inhalte, recherchieren Fakten, bewerten Informationen und präsentieren diese multimedial. Dabei entwickeln sie Kompetenzen in den Bereichen Mediengestaltung, Teamarbeit und digitale Präsentation.

„Unser Ziel ist es, nachhaltiges Denken und Handeln zu fördern und gleichzeitig wichtige digitale Kompetenzen zu stärken“, sagt Projektleiterin Susanne Braun-Speck. „Die Teilnehmer/-innen gestalten so aktiv die Zukunft – kreativ, kritisch und digital kompetent.“

Vorteile für Schulen und Ausbildungsbetriebe

  • Erfüllung von (Ausbildungs- / Lehrplan-) Richtlinien:
    • Schulen: digitale Bildung passend zum KMK-Kompetenzrahmen
    • Betriebe: zwei Standardberufsbildpositionen werden abgedeckt
  • Nachhaltigkeits-Engagement sichtbar machen: Die Online-Magazine werden zum Aushängeschild für die jeweilige Einrichtung.
  • Potenzial für Auszeichnungen und Imagesteigerung: Die Projekte sind und dokumentieren beispielhaftes Engagement für digitale Bildung und Nachhaltigkeit, und sind zudem – bei Teilnehmern bis zu 27 Jahren – Schülerzeitungen und können an entsprechenden Wettbewerben teilnehmen.

Jetzt mitmachen und Förderung sichern!

Die ersten teilnehmenden Teams profitieren von einer 100%-Förderung; weitere 7 von Teilförderungen (50-70%). Das Projekt „MediaTeams für BNE“ wird von der E.ON-Stiftung unterstützt und ist langfristig angelegt – dafür werden allerdings weitere Unterstützer gebraucht. Interessierte Schulen und Ausbildungsbetriebe können sich ab sofort bewerben.

Weitere Informationen und Kontakt:
Flyer „MediaTeams für BNE“ > Kurzlink: sii-talents.de/flyer-mt4bne

Projektleitung: Susanne Braun-Speck
E-Mail: verein@sii-talents.de
Webseite: sii-talents.de

Über den Anbieter: Der sii-talents e.V. aus Reinfeld (Holstein) findet, fördert und stärkte Talente durch BNE & Digitales im Bildungsumfeld (Schulen, Ausbildungsbetriebe). Dazu führt er Schüler-/Azubi-Projekte durch, bietet Multiplikatoren-Fortbildungen an, veröffentlicht Fachbücher und betreibt Online-Portale, mehr dazu siehe sii-talents.de. Der Verein strebt damit ein norddeutsches Umfeld an, in dem hochwertige Bildung, Medienkompetenz und Chancengerechtigkeit für alle (Berufs-) Schüler:innen möglich ist! Diese Arbeit ist bereits von der UNESCO / BMBF sowie vom Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE) ausgezeichnet worden.

„Lernen durch Content-Creation (LdCC) bzw. -Produktion (LdCP)“ ist ähnlich wie das Konzept „Lernen durch Lehren (LdL)“, bei dem Lernende eigenständig Projektthemen und/oder Unterrichtsinhalte erarbeiten und diese ihren Mitlernenden vermitteln. Übertragen auf die Content-Creation / -Produktion geht es vornehmlich um die eigenständige Recherche von Informationen, das Verstehen und Bewerten dieser Informationen, Faktenchecks, formulieren und schreiben in leicht verständlicher Weise auch von Fachthemen, sowie um digitale Präsentation inkl. dem Erstellen multimedialer Formate (Bilder, Videos, Audios, Online-Umfragen z.B. zur Stakeholder-Einbindung) sowie um Zusammenarbeit im Team, etc.

LdL, LdCC / LDCP sind methodische Ansätze, die auf aktive Beteiligung der Lernenden setzen und diese in den Mittelpunkt des Lernprozesses stellen.

Während diese Ansätze ähnliche Ziele wie die Förderung von Eigenständigkeit, Teamarbeit und vertieftem Verständnis verfolgen, liegt der Fokus auf unterschiedlichen Praktiken und Ergebnissen.


Lernen durch Lehren (LdL) nach Jean-Pol Martin

Beim Lernen durch Lehren übernehmen die Lernenden die Rolle der Lehrenden. Sie erarbeiten sich Inhalte eigenständig oder im Team und bereiten diese so auf, dass sie sie anderen vermitteln können. Kernkompetenzen, die hierbei geschult werden, umfassen:

  • Fachliche Auseinandersetzung: Inhalte verstehen, strukturieren und sinnvoll aufbereiten.
  • Didaktische Fähigkeiten: Methoden wählen, um Wissen effektiv zu vermitteln.
  • Kommunikation und Präsentation: Komplexe Inhalte verständlich und ansprechend präsentieren.
  • Empathie und Feedback: Auf die Bedürfnisse und das Vorwissen der Mitlernenden eingehen, Reaktionen und Fragen antizipieren.
  • Eigenverantwortung: Selbstständiges Arbeiten und Planen innerhalb eines vorgegebenen Rahmens.

Ziel ist es, nicht nur das eigene Verständnis zu vertiefen, sondern auch das der anderen. Der Wissenstransfer wird so zu einem kollaborativen Prozess.


Lernen durch Content-Creation bzw. -Produktion (LdCC / LdCP) nach Susanne Braun-Speck

LdCC / LdCP erweitert das Konzept von LdL um den Aspekt der digitalen und multimedialen Verarbeitung von Inhalten. Es geht nicht allein darum, Wissen weiterzugeben, sondern dieses kreativ aufzubereiten und für eine potenziell breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Typische Schritte und Kompetenzen bei LdCC / LdCP umfassen:

  • Recherche und Analyse: Informationen suchen, bewerten und ihre Relevanz prüfen (Faktencheck).
  • Kreative Aufbereitung: Inhalte so gestalten, dass sie visuell, auditiv oder interaktiv ansprechend sind (z. B. in Form von Blogbeiträgen, Videos, Infografiken).
  • Digitale Kompetenzen: Umgang mit Tools und Plattformen zur Erstellung und Veröffentlichung von Inhalten.
  • Zielgruppen-Orientierung: Inhalte an die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe anpassen.
  • Teamarbeit und Kollaboration: Gemeinsame Planung und Umsetzung von Projekten.
  • Stakeholder-Einbindung: Nutzer durch Umfragen, Feedbackschleifen oder interaktive Formate in den Prozess einbeziehen.

Auch hier ist das Ziel, nicht nur das eigene Wissen zu vertiefen, sondern auch das von anderen – Teammitgliedern und Lesern! Der Wissenstransfer wird so zu einem kollaborativen sowie öffentlichen Prozess – angewendet und erprobt seit 2017!

Referenzprojekte des Vereins: erkant.de sowie BNE-digital.de. Weitere Referenzen siehe: mediateams.de/referenzen/


Hintergründe

Das Konzept Lernen durch Lehren (LdL) wurde in den 1980er Jahren von Jean-Pol Martin, einem in Frankreich geborenen und in Deutschland wirkenden Pädagogen und Hochschullehrer, entwickelt. Martin integrierte LdL zunächst in den Fremdsprachenunterricht, insbesondere für Deutsch und Französisch, und erweiterte es später auf andere Bildungsbereiche. Jean-Pol Martin hatte das Ziel, durch LdL das Lernen aktiver, nachhaltiger und selbstbestimmter zu gestalten. Er stellte fest, dass Lernende Inhalte besser verstehen und behalten, wenn sie diese selbst erarbeiten und an andere weitergeben. Zudem fördert das Konzept soziale und kommunikative Kompetenzen sowie Teamarbeit.

LdL basiert auf konstruktivistischen Lernansätzen und orientiert sich an den Prinzipien:

  • Aktive Wissenskonstruktion: Lernende bauen ihr Wissen selbst auf, statt es passiv aufzunehmen.
  • Sozialer Austausch: Wissen wird durch den Dialog und die Interaktion mit anderen vertieft.
  • Selbstwirksamkeit: Lernende erleben, dass sie durch ihre eigenen Fähigkeiten anderen helfen und dabei auch selbst wachsen können.

LdL wurde frei auf LdCC / LdCP übertragen – von Susanne Braun-Speck, sii-talents e.V.

Im Klassenzimmer fällt die Handynutzung unter dem Tisch kaum auf – doch welche Lehrkraft kennt sie nicht, die gesenkten Köpfe der Schüler:innen, die nicht aktiv am Unterricht teilnehmen, sondern gedanklich irgendwo auf den sozialen Medien unterwegs sind? Wie anstrengend ist es, sie immer und immer wieder zu ermahnen, ihre Smartphones wegzustecken? Welche Regelungen braucht es, um schulintern eine klare, unmissverständliche Linie im Umgang damit zu zeigen?

Die Frage, ob Schüler:innen ihre Smartphones in der Schule nutzen dürfen oder nicht, ist seit Jahren Gegenstand kontroverser Debatten – erst recht nach den jüngsten PISA-Ergebnissen. Da Ende 2023 immer noch nur 15% der Schulen für alle Schüler:innen digitale Endgeräte hatten (75% wenigstens für einige Klassen) werden Smartphones alternativ für Unterrichtszwecke eingesetzt (Verband Bildung und Erziehung in Statista). Dagegen spricht das hohe Ablenkungspotenzial, das von Smartphones und ihrem Zugang zur digitalen Welt des Internets ausgeht. Das Ablenkungspotenzial ist groß – zu groß, um aktiv am Unterricht teilzunehmen?


In Angesicht der Metaanalyse „Gibt es den Brain-Drain-Effekt wirklich?“ aus 2023, für die 22 Forschungsergebnisse analysiert wurden, erscheint es den Autoren Tobias Böttger, Michael Poschik und Klaus Zierer (von der Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität Augsburg) wichtig, dass die Menschen im Allgemeinen und Kinder und Jugendliche im Besonderen in Schulen und Klassenzimmern lernen, mit dem Ablenkungspotenzial von Smartphones umzugehen. Dazu braucht es Regeln.

Grund dafür ist laut ihnen unter anderem, dass die Nutzung von Smartphones einen großen Einfluss auf unser Arbeitsgedächtnis hat. Einige Studien zeigen, dass Menschen, die ihr Smartphone viel benutzen, oft weniger Kapazität im Arbeitsgedächtnis haben. Einerseits kann das Smartphone dabei helfen, unsere Aufmerksamkeit automatisch zu steuern. Andererseits kann es unsere Denkleistung verschlechtern, wenn wir auf eine Nachricht reagieren, die gerade nicht wichtig für unsere aktuelle Aufgabe ist. Tests in Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Naturwissenschaften zeigen, dass Smartphones unsere Konzentration stören können. Selbst wenn das Smartphone nur in der Nähe liegt und nicht benutzt wird, lenkt es uns ab. Es fällt schwer, das Smartphone zu ignorieren.

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Schüler:innen durch Smartphone-Nutzung in der Schule schlechtere Leistungen zeigen werden.

Laut dem Buch “Visible Learning” (2018, Tabelle von Seite 143) und der Studie von Klaus Zierer und John Hattie, welche auf 1.400 Meta-Analysen beruht, sind die schädlichsten Faktoren, also die “Verhinderer” für gute Schulleistungen:   

  • Angst (-37)  
  • ADHS (-0,90)  
  • Depressionen (-35)  
  • Langeweile (-0,49)  
  • körperliche Züchtigung im Elternhaus (-33)  
  • Unbeliebtheit in der Klasse (-23) (dieser Punkt steht auf einer anderen Buchseite)  
  • Fernsehen (-15)  

„Fernsehen“ dürfte heutzutage durch „Digitale Endgeräte, Online-Spiele und -Medien“ ersetzt werden können und die Negativwirkung deutlich stärker ausfallen. Absolut wahrscheinlich ist, dass sich durch hohen und ablenkenden Medienkonsum (auch im Unterricht) sowie körperliche Gesundheitseinschränkungen und psychisches Unwohlsein die Leistungen generell verschlechtern – möglicherweise auf Dauer (Annahme der Autorin).


Immer mehr Schulen denken über ein Handyverbot nach – aber ist das sinnvoll und zeitgemäß? Welche Regelungen können in Nutzungsordnungen getroffen werden?

Ich, Susanne Braun-Speck und Autorin des Beitrags, habe bereits vor Jahren (damals noch als Elternvertreterin) eine Handynutzungsordnung entwickelt und stelle diese hier kostenlos zur Verfügung. Link: https://mediateams.de/handy-nutzungsordnung/

Als ich 2018 Teil der Arbeitsgruppe wurde, war in den sechs Monaten davor nicht viel passiert: es gab eine halbe Seite als ersten Entwurf, der allerdings – für mein Verständnis – keine Option war. Nach einem Gespräch mit der Lehrerin, welche die AG leitete, schrieb ich in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ einen neuen Entwurf und sendete ihn ihr zu. Wir einigten uns darauf, unserer AG zu sagen, dass wir das gemeinsam geschrieben hatten – ich war an dieser Schule“nur“ Elternvertreterin und eine Akzeptanz des Entwurfes natürlich höher, wenn er wie eine Teamarbeit wirkt. Nun: Wir besprachen den Entwurf dann in der AG, zu der zwei Lehrkräfte, davon ein Jahrgangsleiter, zwei Schüler:innen und ich gehörten. Es gab nur wenige Änderungen. Den überarbeiteten Entwurf verteilte der Jahrgangsleiter danach an die einzelnen Gremien in der Schule (Lehrerkonferenz, Schüler- sowie Elternvertretung) und schon wenige Wochen danach wurde die Nutzungsordnung auf einer Schulkonferenz verabschiedet. Vom Tempo her war das ein Rekord!

Inhalte der Nutzungsordnung für mobile Geräte sind:

  • Einleitung / Präambel
  • Grundsätzlicher Umgang mit mobilen Geräten in der Schule und auf dem Schulgelände
    • inkl. Pausen-Regelung
  • Nutzung im Unterricht
  • Gesundheitsaspekte
  • Persönlichkeits- und Datenschutzrechte
  • Folgen bei Missachtung der Nutzungsregeln

Da die Nutzungsordnung heute noch auf der Website der Schule zu finden ist, gilt sie vermutlich noch. Auf den ersten Blick wurde in jüngerer Zeit nur Ziffer 1.3 geändert. Dort steht jetzt: „In den regulären Pausen ist die Nutzung den SchülerInnen der Klassen 5-10 untersagt.“ Dass dies durchsetzbar ist, halte ich für beinahe unmöglich – welche Lehrkraft kann und möchte in den Pausen in allen Ecken des Schulgeländes hunderte von Schüler:innen davon abhalten, ihr Smarthone zu nutzen? Selbst im Unterricht fällt das schwer. Ich beobachte und höre von Lehrkräften und Schüler:innen oft, dass zumindest in den höheren Klassen nichts dagegen getan wird, wenn Schüler:innen im Unterricht an ihrem Handy sind – es wird auf Eigenverantwortung gesetzt. Doch: das Ablenkungs- samt Suchtpotential ist eben groß und dagegen können sich selbst Erwachsene nicht wehren. Von daher halte ich es für Begrüßenswert, wenn Schulen gegen die spielerische, private Nutzung im Unterricht vorgehen – außer im Notfall natürlich. Doch wie? Vermutlich hilft nur, Unterricht so zu gestalten, dass er interessanter ist, als das was an digitalen Endgeräten möglich ist – doch das ist eine Herausforderung!

Mein Tipp: Generell sollten jegliche Regeln gemeinsam mit Lehrern, Schülern und Eltern erarbeitet werden, um die Interessen aller zu berücksichtigen und die Akzeptanz zu erhöhen!


Was ist der Grund für einzelne Formulierungen darin?

In der Präambel wird zunächst darauf hingewiesen, dass die Nutzung mobiler Geräte wie Smartphones in der Schule und auf dem Schulgelände grundsätzlich erlaubt ist. Dies vor dem Hintergrund, dass sie aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind und absolute Verbote schwer durchsetzbar wären, wie bereits geschrieben – sie sind Teil unseres Lebens geworden. Zudem werden Smartphones immer häufiger auch im Unterricht kurzzeitig genutzt. Und: Nicht selten haben sie einen besseren Empfang als die oft noch schlechten WLAN-Netze der Schulen. Außerdem sind sie eine Alternative zu Tablets, welche vielen Schüler:innen nach wie vor nicht zur Verfügung stehen.

Inwieweit es sinnvoll oder schädlich ist, dass Schüler:innen ihre Smartphones in den Pausen nutzen, kann so oder so gesehen werden: Einerseits hemmen sie das persönliche Miteinander und den sozialen Austausch unter den Schüler:innen, andererseits können sie aber auch ein entspannender Rückzugsort sein, in dem nicht kommuniziert werden muss.


Bei Prüfungen natürlich verboten, aber für den Unterricht sinnvoll.

Da bereits das Mitführen eines Smartphones bei Prüfungen als Täuschungsversuch gewertet werden kann, sollten Schüler:innen im eigenen Interesse darauf verzichten. Ein entsprechender Hinweis sollte in einer Nutzungsordnung enthalten sein.

Doch im Unterricht ist ein gezielter Einsatz absolut sinnvoll und im digitalen Zeitalter kaum noch wegzudenken. Für bestimmte Aufgaben wie das Recherchieren, als Lesegerät und um Erklärvideos anzusehen, zum Fotografieren und Filmen, Dokumentieren oder beispielsweise zur Durchführung von digitalen Lernspielen und Matheaufgaben kommen Smartphones, alternativ zu Tablets, infrage. Die Lehrkraft muss dann „nur“ auf einen verantwortungsvollen Umgang achten und sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler ohne Smartphone nicht benachteiligt werden.


Persönlichkeitsrechte und Datenschutz

Natürlich müssen bei der Nutzung von Smartphones in der Schule die Persönlichkeitsrechte und der Datenschutz aller Beteiligten berücksichtigt werden. Auch bei Lehrkräften besteht teilweise Unsicherheit darüber, was sie dürfen und wo sie Grenzen überschreiten könnten. Deshalb wird in der hier besprochenen Muster-Nutzungsordnung auch darauf hingewiesen, dass Lehrkräfte beispielsweise keine Nachrichten auf Schülerhandys lesen dürfen. Und dass alle an der Schule Beteiligten keine digitalen Beiträge, Nachrichten, Fotos, Videos erstellen, ansehen, veröffentlichen oder verbreiten dürfen, die gegen die guten Sitten oder geltendes Recht verstoßen. Es versteht sich fast von selbst, sollte aber dennoch schriftlich festgehalten werden: Die Veröffentlichung oder Weitergabe von beleidigenden, rassistischen, diskriminierenden, pornografischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten kann eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit darstellen.


Machbare und faire Konsequenzen

Das eigene Smartphone ist für viele Jugendliche eine persönliche Kommunikationszentrale mit unendlich vielen privaten Informationen wie Nachrichten, Fotos sowie Videos und schlichtweg das Tor zur (digitalen) Welt. Sieht eine Nutzungsordnung der jeweiligen Schule also zu strenge Konsequenzen bei Regelverstößen vor, kann das böse enden und stellt möglicherweise einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Schüler:innen dar. Ein kurzfristiges Einsammeln der Smartphones und eine sichtbare Aufbewahrung im Klassenraum dürfte unproblematisch sein, eine Mitnahme ins Lehrerzimmer oder Sekretariat ist dann schon etwas anderes.

Durch klare, faire und ausgewogene Regeln kann die Handynutzung sinnvoll in den Schulalltag integriert und gleichzeitig konzentriertes Lernen ermöglicht werden.


Weder gut für die Seele noch für den Körper

Cybermobbing, die Verbreitung von Hass und Hetze, das Teilen von sexuellen Inhalten und Tierquälerei auf Plattformen wie TikTok und anderen sozialen Medien hat schwerwiegende Auswirkungen auf Schüler:innen. Smartphones machen solche negativen Erlebnisse erst möglich. Und es droht auch Suchtgefahr. Ständige Benachrichtigungen, soziale Medien und Spiele sind darauf ausgelegt, Nutzer möglichst lange zu fesseln und führen oft zu einem zwanghaften Nutzungsverhalten. Diese Abhängigkeit kann negative Folgen für die psychische Gesundheit haben, wie erhöhte Angst, Depression und Stress.

Doch die Nutzung von Smartphones birgt auch zahlreiche körperliche Gesundheitsrisiken, die nicht unterschätzt werden sollten. Jedes elektrische Gerät erzeugt elektromagnetische Strahlung, und Smartphones sind hier keine Ausnahme. Zum einen erzeugen sie hochfrequente Strahlung durch Mobilfunk bei Telefonaten und Datenübertragungen. Zum anderen erzeugt die Stromversorgung des Geräts niederfrequente Strahlung, die ebenfalls gesundheitsschädlich sein kann. Zudem führt der kleine Bildschirm zu einer schnellen Überanstrengung der Augen. Übermäßige Nutzung von Smartphones kann zu gesundheitlichen Problemen wie Augenbelastung, Schlafstörungen und einer schlechten Körperhaltung führen, da das ständige Überbeugen über das Gerät den Körper stark beansprucht.

Kurzum: Auch dazu gibt es entsprechende Regelungen in der hier besprochenen Muster-Nutzungsordnung – denn wer denkt über so etwas sonst wirklich nach?


Fazit: Einerseits scheinen Regelungen zur Art und Weise der Nutzung von digitalen Endgeräten wie Smartphones in Schulen ein Muss zu sein, andererseits kann im Rahmen der digitalen Bildung / Medienkompetenzförderung der Schüler:innen eine aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten einer Nutzungsordnung, beispielsweise im Informatikunterricht, erfolgen – und erhält damit einen zweiten Nutzen.


Quellen:

  • Braun-Speck, S. Nutzungsordnung für mobile Geräte in der Schule (Muster), 2018 geschrieben, 2020 veröffentlicht auf: https://mediateams.de/handy-nutzungsordnung/
  • Böttger T, Poschik M, Zierer K. Gibt es den Brain Drain Effekt wirklich? Eine Meta-Analyse. Verhaltenswissenschaften. 2023; 13(9):751. https://doi.org/10.3390/bs13090751
  • Hattie J,, Zierer K. Visible Learning: Auf den Punkt gebracht. Oktober 2018. Verlag: https://paedagogik.de/alle-anzeigen-paedagogik/product/visible-learning-auf-den-punkt-gebracht-953/
  • Verband Bildung und Erziehung. (21. November, 2023). Verfügbarkeit von Klassensätzen an Laptops, Tablet-PCs und Smartphones an der eigenen Schule in Deutschland im Jahr 2023 [Graph]. In Statista. Zugriff am 12. Juni 2024, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1298496/umfrage/umfrage-zu-tablets-und-smartphones-in-schulen/

Foto: Schüler_am Smartphone_pokemon-1553971_1280-pixabay.de

 

 

 

 

Unter dem Titel „United Podcasters for Education“ (#Up4Ed) haben sich mehr als 40 Bildungsakteure bundesweit zusammengeschlossen, um am 8.12., dem Tag der Bildung ein Zeichen zu setzen. Das mit einem 24 Stunden Programm rund um das Thema Bildung. Bereits vor Bekanntgabe der PISA-Ergebnisse sahen es die Bildungsakteure als Auftrag, in der Bildungspolitik einen Wandel einzufordern.

Dieser Podcast vereint nun eine Vielzahl von Stimmen und Perspektiven.

Es werden verschiedene Bildungsvisionen beleuchtet sowie die Herausforderungen der Zeit angesprochen, begleitet von Lösungsansätzen. Das Hauptanliegen besteht darin, die Bedeutung und Auswirkungen von Bildung einem breiten Publikum zugänglich zu machen und einen gesellschaftlichen Diskurs über Bildung von hoher Qualität anzustoßen. Der Podcast fungiert als Aufruf zur gesellschaftlichen Weiterentwicklung in Deutschland.

Mit dabei sind Elke Büdenbender, Paul Ronzheimer, Tatjana Kiel, Stefanie Dreese (Sozialministerin M-V), Margret Rasfeld, Christian Füller, Bundeschülersprecher Florian Fabricius, Annmieke Lais, Ilka Petersen, Prof. Dr. Conny Hattula, Dr. Diana Knodel, Viola Patricia Hermann, Kati Ahl, Gert Mengel, Dr. Julia Freudenberg, u.v.m.

Aus Schleswig-Holstein sind u.a. Susanne Braun-Speck (siehe LinkedIn) und Alice Moustier dabei. Beide sind auch Autorinnen des kostenfreien Community-Buchs „Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“, welches der Sii-Kids & -talents e.V. 2022 herausgebracht hat. Braun-Speck ist zudem Projektleiterin von Media4Schools.de. Sie interviewte für den #Up4Ed Podcast drei IT-Lehrkräfte aus Hamburg. Deren Schule erhielt vor kurzem den Deutschen Schulpreis!


Ihr Thema: Nachhaltige digitale Bildung – wie sieht diese aus? In diesem Beitrag spricht Braun-Speck mit Heiko Meiwes (er ist auch Mit-Autor des o.g. Buches), Stephan Kiener und Dominik Stiehm, welcher auch diesen Podcast-Beitrag schnitt. Die drei Kollegen sind von der Berufsschule ITECH aus Hamburg. Gemeinsam sprechen sie über nachhaltige digitale Bildung im Rahmen von SDG 4. Insbesondere über Medienkompetenz und Informatik, Methoden und Prozesse des zeitgemäßen digitalen Lernens; Projektarbeit, Stress / Zusammenarbeit unter Lehrkräften, uvm.

Ihr Beitrag ist im 24-Stundengesamtwerk ab Schnittstelle 04:22:34 zu hören. Separat hören? Schau hier.

Chancengerechtigkeit? Hochwertige Bildung? Uns alle vereint eine Vision – eine Vision von einer Welt, in der BNE und Medien- & Zukunftskompetenz-Förderung für alle Schüler:innen möglich ist. Das, damit sie ihre Fähigkeiten entfalten können und nachhaltig auf ihre digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet sind!“, meint das Team.


Von allen am 24-Stunden-Podcast-Beteiligten wird das Ziel verfolgt, die Erfolge und positiven Effekte von Bildungsakteuren zu zeigen und praktische, nachahmenswerte Methoden zur Bewältigung der Herausforderungen im Bildungsbereich aufzuzeigen. Der Podcast trägt auch dazu bei, Akteure aus verschiedenen Bereichen zu vernetzen, um durch gemeinsame Maßnahmen die Wirksamkeit von Bildung zu steigern und neue Ideen zu generieren.

Braun-Speck: „Gerade gestern, beim BNE-Team Treffen Schleswig-Holstein, wurde in zwei von drei Gruppenarbeiten herausgearbeitet: PISA-Problematiken und Lehrkräftemangel sind nur mit externen Bildungspartnern in Schulen zu lösen. Wir können gemeinsam zeitgemäße Bildung ermöglichen! Was dazu fehlt, sind lediglich finanzielle Mittel!“

Die #Up4EdInitiative sieht sich als aktiver Teilnehmer im politischen Diskurs und betrachtet Politiker als Partner, um konstruktive und ideologiefreie Impulse für die Bildungspolitik zu setzen. Die Überzeugung besteht darin, dass viele Stimmen notwendig sind, um Veränderungen herbeizuführen. Das übergeordnete, ideologiefreie Ziel besteht darin, die bestmögliche Bildung für alle Kinder zu erreichen.

Die Verpflichtung zu den Zielen des „Tags der Bildung“ wird tief empfunden, und der Podcast wird als Beitrag gesehen, um diese Ziele zu unterstützen und voranzutreiben. Alle werden dazu eingeladen, sich auf das Experiment des Podcasts einzulassen, ihn anzuhören, zu teilen und an den Diskussionen teilzunehmen. Denn das gemeinsame Ziel lautet: Eine gerechte Bildung für alle Kinder.

Website: www.up4ed.org

Podcast-Host: https://up4ed.blogs.julephosting.de/

Unversehens sind wir Teil von up4ed, einer nationalen Podcast-Challenge, welche den Tag der Bildung am 8.12.23 unterstützen möchte (mehr dazu später). In unserem Beitrag sprechen wir zu viert über nachhaltige digitale Bildung; SDG 4 -Medienkompetenz und Informatik, Methoden und Prozesse des zeitgemäßen digitalen Lernens; Projektarbeit, Stress / Zusammenarbeit unter Lehrkräften, OER, soziale Gerechtigkeit, digitale Tools und noch viel mehr.

Gastgeberin: Susanne Braun-Speck (eMail)

Freie Referentin, Autorin, Projektleiterin von Media4Schools.de / sii-kids & -talents e.V., Herausgeberin des kostenfreien Community-Buches „Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“ (Link zum Buch).

Gastteilnehmer: Drei Lehrkräfte des ITECH 24, Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg (BS 14) – Schule: ein Gewinner des Dt. Schulpreises 2023

  • Heiko Meiwes (eMail), ist auch Mit-Autor des o.g. Buches
  • Dominik Stiehm (eMail)
  • Stephan Kiener (eMail)

Schnitt: Dominik Stiehm, ITECH 24
Musik: Erokia – Free sound Remixes freesound.org/s/431907 • Lizenz: CC BY

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Es ist kompliziert … Digitale Medien und Lernmaterialien sind ein „zweischneidiges Schwert“: Werden sie von Kindern zu früh und zu häufig genutzt, schadet das ihrer Entwicklung und Gesundheit. Doch Jugendliche, welche bald ins Berufsleben eintreten, müssen auf ihre digitale Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet sein. Für Andere ist digitale Bildung sogar der einzige Weg, um überhaupt an Lernangeboten teilhaben zu können, wie im Weltbildungsbericht GEMR 2023 steht.

(Kommentar von Susanne Braun-Speck, u.a. Herausgeberin des Community-Buches „Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule„).

„Generell gibt es einen großen Unterschied zwischen Konsumieren und Produzieren von digitalen Medien und Lernmaterialien. Zum Anderen kritisiere ich schon seit Jahren, dass beispielsweise oft die 5. Klassen als Erstes mit digitaler Bildung starten sollen, während noch unzählige Schulabgänger ohne zeitgemäße IT- und Medienkompetenz ins Berufsleben starten müssen.“

Medien konsumieren bedeutet, sie zu nutzen, oft nur anzusehen, ohne selbst aktiv zu sein. Bei Lernapps bedeutet dies, z.B. nur Antworten auswählen oder beispielsweise ein Video abspielen zu können. Medien und Lernmaterialien produzieren bedeutet dagegen, sie herzustellen, sie aktiv zu gestalten und dabei kreativ zu sein.

Ähnlich wie beim Fußballspielen macht es einen großen Unterschied, ob Menschen im Fernsehen nur Spiele anschauen oder selbst trainieren. Während Medienkonsum etwas Inaktives ist, ist Medienproduktion etwas Selbstaktives und fördert Zukunftskompetenzen wie Kreativität, kritisches Denken etc.

HEISE titelte am 27.11.23: „Wissenschaftler: Tablets und Laptops machen die Kinder dümmer“

Hintergrund: Über 40 Experten aus Bildung und Wissenschaft fordern einem Aufschub der Digitalisierung an Schulen und Kitas. „Es ist offensichtlich, dass Bildschirme große Nachteile für kleine Kinder haben. Sie behindern das Lernen und die Sprachentwicklung. Zu viel Bildschirmzeit kann zu Konzentrations-Schwierigkeiten führen und die körperliche Aktivität verdrängen“ heißt es in einem Zitat vom Karolinska-Institut.

„Die wissenschaftliche Erkenntnis ist inzwischen, dass Unterricht mit Tablets und Laptops die Kinder bis zur 6. Klasse nicht schlauer, sondern dümmer macht“, begründet der Offenburger Medienpädagoge Ralf Lankau die Initiative. Auch Schulpädagoge Klaus Zierer (welcher mit John Hattie u.a. das Buch „Visible Learning“ herausgebracht hat), sowie der bekannte Mediziner Manfred Spitzer sowie Thomas Fuchs zählen zu den ersten Unterzeichnern der Forderung.

Nun: Hier ist explizit die Rede von kleinen Kindern bis zur 6. Klasse.

„Ja, es ist grenzwertig, wenn kleine Kinder bereits an Smartphone und Tablet ihre Freizeit verbringen! Und sie bereits in der Grundschulzeit über APPs digital lernen zu lassen, halte ich seit jeher für grenzwertig und überhaupt nicht für zielführend. Häufig wurde ich schon gefragt, wie ausgerechnet ich das sagen kann, da ich doch Referentin für digitale Bildung sei. Nun: die Antwort ist ganz einfach:

„Bei unseren digitalen Lernprojekten sind die Schüler:innen deutlich älter (ab 8. Klasse) und vor allem selbst-aktiv. Sie sind die kreativen Produzenten von Online-Medien und lernen zudem, wie digitale Projektarbeit funktioniert! Das ist etwas ganz anderes, als Medien lediglich zu konsumieren.“

Außerdem erwerben sie dabei eine ganze Reihe an Kompetenzen und Fähigkeiten, welche sie in ihrem digitalen Arbeits- und Privatleben benötigen. Auch in Bezug auf KI ist das Medien-selbstmachen DIE Antwort, wie ich am Wochenende auf LinkedIn schrieb. Auszug:

Auf jeden Fall brauchen wir deshalb insbesondere 21st Century Skills wie Medienkompetenz, kritisches Denken und Analysefähigkeiten. In Schulen kann und muss sich damit alles umkehren. Schüler:innen müssen Texte durch KI nicht mehr zwangsweise schreiben, aber sie analysieren, kritisch hinterfragen, prüfen und nach-recherchieren. Das ist so gesehen forschende und journalistische Arbeit, die mega effektiv ist; also selbst-aktives, entdeckendes Lernen auf digitale Art und der Lerneffekt ist enorm! Man könnte auch sagen, es ist Detektivarbeit – damit spannend! Genau so etwas, und noch viel mehr, lernen Schüler:innen in meinen digitalen Lernprojekten von Media4Schools by Sii-Kids“

Die BNE-digital.de ist so ein digitales Lernprojekt – für Jugendliche ab Klasse 8

„Selbst meine eigene Tochter sagte als 18-jährige mal, sie wäre froh, dass sie noch ein richtiges Draußenkind gewesen wäre. Wir waren jeden Tag, außer bei Sturm, stundenlang im Freien und Unterwegs. Sie war stets gesund und fit. Und wenn ich eins ganz sicher weiß: Es war ein Fehler ihr schon zum 12. Geburtstag ein Handy zu schenken – ich weiß, das ist heutzutage spät – leider.“ Es scheint widersprüchlich zu klingen, dass ich dennoch dafür war, dass meine Tochter in das Oberstufenprofil „IT und Medien“ geht.

Aber das ist es nicht. „Ein Kind sollte ein Kind bleiben und alles andere tun, als Medien konsumieren. Ich hatte früher schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie 20 Minuten habe TV sehen lassen, wenn ich abends in Ruhe duschen wollte. Aber dennoch ist unsere Welt zunehmend digital und ich halte es für elementar wichtig, dass größere Kinder und Jugendliche lernen, damit umzugehen. Nicht das Digitale, nicht KI, soll uns lenken können. Wir sollten die Fähigkeiten besitzen, Digitales inklusive KI gezielt zu nutzen! In meinen Workshops geht es entsprechend immer um Grundlagen, um digitale Projektarbeit und um das kreative Gestalten von Online-Medien in Textform, Audio, Video, Lernspielen.“

Digitale Medien sind in Bezug auf Bildung für Millionen von Menschen eine Rettungsleine.

In der deutschen Kurzfassung des „Global Education Monitoring Reports (GEMR)“, also des Weltbildungsberichts, welcher von der UNESCO unterstützt und gefördert wird, stehen insbesondere auch Vorteile von Digitaler Bildung, aber auch soziale Ungerechtigkeiten, beispielsweise (gekürzt, Seite 1):

  • Barrierefreie Technologie und universelles Design haben für Lernende mit Behinderungen neue Möglichkeiten eröffnet.
  • Radio, Fernsehen und Mobiltelefone ersetzen bei schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen die traditionellen Bildungsangebote.
  • Während der COVID-19-Schulschließungen hat Online-Lernen den Zusammenbruch des Bildungswesens verhindert. Der Fernunterricht hatte das Potenzial, über 1 Milliarde Lernende zu erreichen.

Bestimmte Bildungstechnologien können bestimmte Arten des Lernens in bestimmten Kontexten verbessern.

Gekürzt, Seite 1 des Berichts:

  • Bei bestimmten Lernformen konnten kleine bis mittlere positive Effekte der digitalen Medien nachgewiesen werden.
  • Der Schwerpunkt sollte auf den Lernergebnissen und nicht auf dem digitalen Input liegen.
  • Außerdem kann der Medieneinsatz sich nachteilig auswirken, wenn er unangemessen oder übertrieben erfolgt.

In dem Weltbildungsbericht 2023 steht abschließend (Deutsche Zusammenfassung, Seite 34):

„Informations- und Kommunikationstechnologien haben das Potenzial, Chancengerechtigkeit und Inklusion zu fördern, indem sie benachteiligte Lernende unterstützen und mehr Wissen in aktivierenden und kostengünstigen Formaten verbreiten. In bestimmten Kontexten und bei bestimmten Lernformen können sie die Qualität des Lehrens und Lernens im Hinblick auf Grundfertigkeiten verbessern. In jedem Fall gehören nun auch digitale Kompetenzen zu diesen Grundfertigkeiten.“

In unserem Community-Buch „Nachhaltige Bildung. Nachhaltige Schule“ (Seite 84, 2022) hatte ich schon geschrieben:

„Zu den eigentlichen drei Kompetenzen, welche laut SDG 4 alle Menschen weltweit beherrschen sollen: Lesen, Schreiben, Rechnen, gehört meines Erachtens jetzt „Digitalität verstehen und anwenden“ dazu!“ – ab der 8. Klasse.


Quellen:

Vielleicht führen wir auch noch ein weiteres Live-Interview für die BNE-digital.de durch, aber zunächst einmal stehen folgende – kostenfreie – Termin-Workshops im Dezember an (alle finden digital, per ViKo statt). Diese bereiten Schüler:innen inhaltlich auf die Teilnahme an unserem Wettbewerb und weiteren vor. Lehrkräfte erhalten dabei auch Handouts für die spätere Nutzung.

Das ist die Chance! Nicht nur für Wettbewerbe, sondern auch als hilfreiche Vorbereitung für die nächsten Projektarbeiten in Schule!
Es können auch individuelle Abruftermine vereinbart werden! > Kontakt
14. Dezember (Donnerstag)
19. Dezember (Dienstag)

16:0017:30 Artikel & Projektarbeiten über Nachhaltigkeits- & Umwelt-Themen schreiben lernen


Zielgruppe: Teilnehmen können kleine Gruppen und/oder einzelne Lehrkräfte und Schüler:innen der Klassenstufen 8-13 sowie von Berufsschulen. Eine Anmeldung dafür ist hier erforderlich!

Aufgrund einer Förderung durch BINGO!_dieUmweltlotterie sind die Workshops für Schleswig-Holsteiner kostenfrei. Interessierte aus anderen Bundesländern können sie als Gruppen-Workshops buchen  > anfragen bei: media-team@sii-kids.de


Foto: Screenshot von einem TV-Beitrag vom NDR mit uns

Eine webbasierte Online-Schul- oder Schülerzeitung (kurz: Online-SZ) als digitales Lernprojekt fördert Zukunftskompetenzen! Sie bietet sowohl einen Rahmen für facettenreiche digitale Bildung als auch für Demokratiebildung. Darüber hinaus unterstützt sie die Entwicklung von Begabungen, Kreativität sowie unternehmerische Fähigkeiten und Denkweisen.

Lese- und Rechtschreib-Fähigkeiten sowie soziale, kollaborative und kommunikative Kompetenzen werden gefördert und gefordert; Inklusion ist teilweise möglich und DaZ-Schüler:innen können eingebunden werden. Außerdem macht die Gründung des „Unternehmens“ Schülerzeitung Spaß, ermöglicht die Teilnahme an Wettbewerben und dient als „Aushängeschild“ dem Image der Schule.

 

Definition: Eine Online-Schüler- oder Schulzeitung ist ein digitales „Produkt“, eine Online-Publikation von Schülern für Schüler (m/w/d). Die Veröffentlichung erfolgt auf einer eigenen Website und gegebenenfalls (zu Werbezwecken, Lesergewinnung) parallel auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Twitter.

Merkmale und Vorteile einer Online, statt Printzeitung, sind folgende:

  • Multimediale Gestaltung möglich, damit abwechslungsreich
  • Zeitgemäß, ermöglicht digitale Bildung
  • Ortsunabhängig, von jedem Ort der Welt betreibbar
  • in jeder Hinsicht flexibel gestaltbar
  • günstig, die laufenden Kosten sind gering (3 €/Monat), keine Druckkosten
  • keine festen Herausgabe-Termine, dadurch gibt es weniger Zeitdruck
  • „Learning by Doing“ möglich, Fehler können jederzeit korrigiert werden
  • digitalaffine Leser: innen werden besser erreicht
  • automatisch übersetzbar; Einbindung von DaZ-Schüler:innen möglich

Die hauptsächlichen Aufgaben drehen sich um Online-Arbeit.

Für ihre Pressearbeit recherchieren Schüler:innen online (suchen nach Fakten, statt Fake), schreiben Artikel, machen Fotos, produzieren Videos, erstellen Umfragen und stellen Themen grafisch dar. Sie informieren über aktuelle Ereignisse an ihrer Schule und in ihrer Gemeinde, beispielsweise über Schulaktivitäten, Sportveranstaltungen, Musikaufführungen und andere aktuelle Ereignisse. Sie können auch Artikel über globale Themen wie Politik, Umwelt und Natur, Religion usw. verfassen; ebenso über Themen, welche Kinder und Jugendliche privat interessieren, z.B. über (Internet-) Stars und Sternchen, Psychologie und Soziales, Ausbildung und Beruf, etc.

Insbesondere die zuvor genannten globalen Themen ermöglichen die Einbettung von Fachartikeln und Projektberichten aus Fächern wie Erd-/ Weltkunde, Biologie, Politik und Wirtschaft sowie Religion und Berufsvorbereitung. Wie wäre es beispielsweise mit einer jährlichen Sonderausgabe, fächerübergreifend erstellt?

Entsprechend können nicht nur Sprach- und IT-/Medien- sondern auch andere Fachlehrkräfte eine Online-Schülerzeitung für den Unterricht oder als Präsentationsplattform nutzen. Artikel können beispielsweise wie der Bericht über „Plastik im Meer“ auf erKant.de aussehen.


Mehr dazu erfahren?

Dann lies das Buch „Online-Schülerzeitungen als digitale Lernprojekt – auch im Unterricht“ von Susanne Braun-Speck. Für 9,99 € erwerbbar bei Amazon (Link zum Buch).


Fähigkeiten und Kenntnisse, welche Schulen in jüngerer Zeit ihren Schüler:innen auch vermitteln sollen:

Entrepreneurship Education

Durch „Entrepreneurship Education“ (kurz: EE) sollen Schüler:innen eine Gründermentalität entwickeln, sowie unternehmerisches Denken lernen und zu eigeninitiativem Handeln angeregt werden.

Online-Schülerzeitungen eignen sich dafür, denn diese werden wie ein Unternehmen gegründet und geführt und bieten kreative sowie begabungsfördernde Bildung für digitales Unternehmertum an. Zu den Einführungsschritten und Aufgaben gehören beispielsweise:

  • die Gründung mit Namensfindung, Zielgruppenanalyse, etc.
  • Technik / Webdesign
  • Organisation des „Unternehmens“
  • Finanzen / Controlling
  • Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Social-Media-Marketing
  • Sachbearbeitung / Administration
  • Personalwesen und Recht
  • und natürlich die redaktionelle Arbeit an sich: das Produzieren von multimedialem Content!

All diese Tätigkeiten kombinieren von vorneherein traditionellen Präsenzunterricht und Online-Lernen, nutzen also ganz selbstverständlich das pädagogische Konzept „Blended-Learning“.

Dabei können Methoden aus dem agilen, digitalen Projekt- / Unternehmens-Management angewendet und genutzt werden!

Solche Methoden bieten Lehrkräften oder Schüler:innen die Möglichkeit, die einzelnen Schritte und Aufgaben bei der Gründung und Führung von Online-Schülerzeitung effektiv zu planen, zu organisieren und agil zu steuern. Sie unterstützen die Teams dabei, in Echtzeit zu kommunizieren, den Fortschritt der Arbeit zu überwachen und schnell auf Veränderungen zu reagieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • digitale Mindmaps
  • Kollaborationstools
  • Videokonferenzen
  • Kanban-Boards
  • Retroperspektiven

Einige Methodentools sind als Plugins (ähnlich wie APPs für Smartphones) beispielsweise auf WordPress-Websites installierbar.


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